Schulprojekt in Playa Rica/La Macarena

Playa Rica1

Playa Rica ist ein Dorf, welches sich in der Region La Macarena befindet. La Macarena ist eine aus größtenteils Savannen bestehende Region im südwestlichen Departement Meta. Viele Gebiete stehen unter Naturschutz, weite Landstriche sind kaum besiedelt. In den 1990er Jahren war die Region ein Hauptanbaugebiet von Koka, in den letzten Jahren ist die Anbaufläche rückläufig.

Elektrizität gibt es erst seit ein paar Jahren in der Mehrzahl der Dörfer, asphaltierte Straßen sind Fehlanzeige. Die Bauern leben hauptsächlich von der Viehwirtschaft und vom Anbau agrarischer Produkte. Die Kommunikation in der weitläufigen Region ist schwierig, die nächste Stadt mit dem Namen La Macarena liegt je nach Jahreszeit fünf staubige oder schlammige Autostunden entfernt im Osten.

Der Staat in Form von staatlichen Institutionen und Sicherheitskräften war lange Zeit nicht präsent in dieser Region. Bewaffnete Akteure wie die Guerilla oder Paramilitärs kämpften um ihre Interessensphäre, schließlich konnte die Guerilla gewinnen. Seit dem Ende der 2000er Jahre versucht der Staat das Gewaltmonopol in der Region zurückzugewinnen. Dies geschieht durch Militäroperationen und durch zivil-militärische Entwicklungsprogramme.

Die „Rückeroberung“ verläuft jedoch nicht problemlos, sondern oftmals wird die lokale Bevölkerung als Unterstützer der Guerilla stigmatisiert, finden Einschränkungen des öffentlichen Lebens statt (politische Betätigung oder Bewegungsfreiheit) und gibt es Menschenrechtsverletzungen wie Vertreibungen, wahllose Verhaftungen oder verschwundene Personen.

Aufgrund der Sicherheitslage und dem Fehlen staatlicher Strukturen waren Hilfsorganisationen lange Zeit gar nicht oder kaum anwesend. Auch heute noch ist das Leben und Wirken in einer vom Bürgerkrieg geprägten Region nur schwer möglich. Die Unterstützung eines sozialen Projektes in der örtlichen Schule ist ein Schritt zur Verbesserung der Lebenssituation und zum Bekanntmachen von Land und Leuten, deren lebensalltag, aber auch deren Schwierigkeiten in der Region über die Grenzen hinaus.

Seit dem Jahr 2014 gibt es in der Schule das Projekt einer Schulzeitung, an der Lehrkräfte sowie Schüler und Schülerinnen mitwirken. Ziel ist es, sich mit lokalen Themen zu befassen und diese mittels eines alternativen Mediums wie der Schulzeitung in die Bevölkerung zu transportieren. Dabei setzen sich alle Beteiligten mit ihrer Region auseinander, mit ökologischen, historischen und politischen Themen, mit der Herausgabe und dem Wirken von Medien und lernen dabei nicht nur Medienkompetenzen, sondern verbessern auch ihre Landessprache Spanisch.

Die Zeitung mit dem Namen „El Explotador del Yarí“ („Der Entdecker des Yarí“) bezieht sich im Namen auf die Teilregion Yarí in La Macarena und zirkuliert kostenfrei in Playa Rica und den näheren Ortschaften wie La Sombra. Die Stiftung „Für den Süden – Stiftung der Familie Raschke“ unterstützte die Schulzeitung u.a. mit Papier, Druckerfarbe und fototechnischen Erzeugnissen. Diese sind in der Region besonders teuer und nur in weitentfernten Städten zu haben.

Zudem gibt es die Idee der Schule, ein Projekt der Signalisierung in der umliegenden Region durchzuführen. Es gibt viele Unfälle auf den Pisten und Wegen, weil viele die Regeln und Normen des Verkehrs nicht kennen. Die Kinder sollen mit ihren Eltern Unfallschwerpunkte ausmachen, Verkehrserziehung durchführen und Schilder, vorerst aus Holz, bauen. In jedem Dorf soll dann eine Verkehrserziehung stattfinden.

Da Holz in der Region ein wichtiger, aber zugleich stark abnehmender Rohstoff ist, sollen für jeden gefällten Baum zwei neue gepflanzt werden. Dies ist nach der Verkehrserziehung die ökologische Komponente in dem Schulprojekt. Nach einer bereits erfolgten Spende im Jahr 2014 unterstützen wir das Projekt mit 600 Euro.