Der Kunststoffverbrennungsofen als ökologisches und soziales Projekt
Die Stiftung „Für den Süden – Stiftung der Familie Raschke“ unterstützt ein lokales Projekt aus Potsdam, welches durch den Wissenschaftsladen Potsdam und den Verein „Bildung für Balanka“ getragen wird. Großes Ziel des Projektes ist die Energiegewinnung aus Kunststoffabfall in Togo in Westafrika und das Ermöglichen der Resultate für alle Interessierten auf unserem Planeten.
Die Müllproblematik, besonders durch Kunststoffmüll wie Plastiktüten, ist weltweit bekannt. Besonders gravierend betroffen ist die Region Westafrika. In Balanka, einem kleinen togolesischen Dorf, gibt es kein System der Müllabfuhr und Entsorgung, kaum Bewusstsein für den Umgang mit Plastikabfälle und eine Verschmutzung der Umgebung des Dorfes die so weit geht, dass in der näheren Umgebung des Dorfes kein landwirtschaftlicher Anbau möglich ist. Die Verbrennung von Müll sorgt für eine weitere Zerstörung der Umwelt. Zwei Institutionen aus Potsdam, der Wissenschaftsladen und der Verein Bildung für Balanka, wollen sich dem Problem annehmen.
Ziel ist es, ein System zu entwickeln, in der die Hauptstadtregion Lome, wo der Wissenschaftsladen Potsdam mit einem ähnlichen Projekt kooperiert, und das Dorf Balanka eine Müllverwertung aufbauen können, die ökologisch und sozial ausgerichtet ist und auf Nachhaltigkeit basiert. Im Mittelpunkt steht die Form der Partizipation, bezogen auf die Technik, die lokale Umsetzung und die
Weiterentwicklung mit und von Menschen vor Ort. Lome und Balanka dienen als Pilotprojekte. Das Thema Müll und Technik soll in die Schulen gebracht werden und auch eine Verbindung nach Potsdam knüpfen.
Der Wissenstransfer soll allen Menschen gleichermaßen nutzen. Mittels offener patentfreier Technologien wird der Kunststoff sortiert und zum einen als schadstoffarme Energieressource und zum anderen als verwertbares Material für einen neuen Zweck gebraucht. Ein zentrales Element ist dabei der schon vorhandene Prototyp eines Kunststoff-Vergasungsofens, der an die lokalen Verhältnisse angepasst wird und dort einfach nachgebaut werden kann, weil er auf Komponenten beruht, die in Togo vorhanden sind (alte Autoteile und Gasflaschen). Neben der Müllbeseitigung entsteht eine Energiequelle für weitere Anwendungen die lokal vor Ort entwickelt werden (Strom, Wasseraufbereitung) und zudem soll sortierter Kunststoff in 3D-Druckern verwendet werden. Für den letzteren Teil ist der Kooperationspartner WeeLab in Lome zuständig.
Dieses ökologische und soziale Projekt befindet sich zwar noch in der Stufe der Entwicklung, aber bei einem Erfolg wird es eine große Ausstrahlungskraft haben. Für die Entwicklungs- und Konstruktionsarbeit stellen wir 500 Euro zur Verfügung.