Unter dieser Überschrift gibt es einen guten Bericht auf dem Online-Nachrichtenportal „La Silla Vacia“ aus Kolumbien. In dem Bericht geht es um die politische und soziale Organisation der Bevölkerung in den Gebieten, wo die Guerilla FARC jahrzehntelang das politische und soziale Gesetz ausübte und das alltägliche Leben mit der lokalen Bevölkerung regelte. Ohne Frage, dies geschah natürlich auch mit Druck und Gewalt. Trotzdem war die Guerilla für viele in der Bevölkerung ein Garant der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Stabilität. Sie sorgten für den Umweltschutz (z.B. war Bäume fällen verboten), schlichteten in Streits, versammelten die Menschen zu Arbeitseinsätzen (z.B. Ausbesserung der Straßen) oder vergaben Kredite.

Mit der Waffenniederlegung der FARC und ihrer Wiedereingliederung in das zivile Leben, verschwindet dieser irreguläre Akteur, während der Staat noch nicht präsent ist. Die Bevölkerung muss sich nun selbst organisieren. Oftmals mit Problemen, wie es in dem Bericht heißt, denn die Motivation für kommunale ehrenamtliche Arbeit gering und Druck kaum möglich. Wir als Familienstiftung Raschke haben bereits ein Projekt unterstützt (Projekt „Die Schlichter“), in der es um Streitschlichtung und den Aufbau einer selbstverwalteten Organisation geht. Zwischen Neiva und den Gemeinden Tello und Baraya war früher die 17. Front der FARC aktiv, so der Bericht auf “La Silla Vacia”. Doch auch hier findet der Aufbau der Kommunalen Gemeinderäte (sogenannte Juntas de Acción Comunal) statt, auch mit unserer Unterstützung.

Screenshot der Webseite (La Silla Vacia)
Ohne einen Staat organisieren sich die Menschen, wo es keine FARC mehr gibt