Die Auseinandersetzung mit der Historie der verschiedenen Regionen Kolumbiens ist elementarer Bestandteil, um den bewaffneten und sozialen Konflikt verstehen zu können. Unsere Stiftung unterstützt ein Projekt zur Erinnerungsarbeit. Anbei zeigen wir einige Materialien der Ausstellung der kolumbianischen Partnerorganisation CERSUR im Rahmen der Studie „Kokabauern in der Entwicklungsagenda zum Postkonflikt“. In dieser Studie stehen die Bauern im Vordergrund, die hauptsächlich durch den Anbau von Koka ihren Lebensunterhalt verdienten. Die Region von Caquetá und Meta war wesentlich durch die Kokapflanze und den daraus resultierenden bewaffneten und sozialen Konflikt geprägt. Dabei entwickelten sich teilweise eine eigene kulturelle Erscheinungen. Die Kolonisierung aufgrund des Koka-Booms fand in den 1980er und 1990er Jahren statt. Die hier gezeigten Informationen resultieren aus den Untersuchungen der Studie. Aktuell stellt die Substitution der illegalen Pflanzen, also des Koka-Strauches, eine der Kernthemen im Friedensabkommen mit der FARC dar.
Die Bevölkerung im Süden Metas hat sich aus Prozessen der Kolonisierung aus verschiedenen Gründen ergeben. Sie kamen aus den verschiedensten Regionen des Landes, flohen vor der Gewalt im 20. Jahrhundert, andere versuchten ihr Glück durch landwirtschaftlich-ökonomische Aktivitäten wie dem von Kautschuk, Leder, Holz, Marihuana und Koka.
Foto: Gemaltes Wandbild in der Kirche von La Macarena, Meta, Maler: César Vega 2001, Original: Pfarrer Ricardo Lorenzo
Die gemeinschaftliche Organisation definiert die bäuerliche Kultur in diesen Territorien, eine Eigenschaft, die Prozesse der Selbstverwaltung in Infrastruktur, sowie Zugang zu Dienstleitungen und einer eigenen Justiz ermöglichte, die das Zusammenleben regelt und die Umwelt schützt.
Foto: Minga (freiwillige kommunale Arbeit) um eine Brücke in La Macarena in Ordnung zu bringen, August 2017
Die Stigmatisierung und Kriminalisierung der Kokabauern und Kokapflücker, sowie der Gemeinden im Allgemeinen, die von der Koka-Industrie leben, als auch die Verfolgung und die Verletzung der Menschenrechte über diese Bevölkerungsschicht war systematisch.
Foto: Versammlung von Kokabauern in Vista Hermosa, Meta, August 2017
Es ist wichtig, die autonome Führung und Verwaltung durch die staatlichen Institutionen anzuerkennen. Diese sozialen und selbstverwalteten Prozesse sind ein wichtiges Vorbild für den Aufbau des Friedens und die territoriale Entwicklung in einer Agenda des Postkonfliktes. Sie dienen auch weiterhin der Planung und des Zusammenlebens im Süden von Meta.
Foto: Kommunale Zollstation in Mesetas – La Uribe, Quittung der Zollgebühr, September 2017